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| Der Stern: Wolf-Rayet-Sterne
sind sehr heiße Sterne, bei manchen von ihnen werden bis zu
200 000 K im Wind erreicht. Ihr Strahlungsmaximum liegt daher im
(unsichtbaren) UV. WR-Sterne sind massereiche Sterne in der Endphase
ihrer Entwicklung. Sie kommen in zwei Typen daher: WN-Sterne, die
neben Helium und Spuren von Stickstoff z.T. auch noch Wasserstoff im
Spektrum zeigen und WC-Sterne, deren Spektrum von Helium-,
Kohlenstoff- und Sauerstofflinien dominiert ist. Daneben gibt es auch
massearme Sterne, die das WR-Phänomen zeigen, sogenannte
[WC]-Sterne. Man findet sie in Planetarischen Nebeln.
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| Die Atmosphäre:
Wolf-Rayet-Sterne haben extrem ausgedehnte Atmosphären, weshalb
z.B. eine planparallele Näherung für den
Strahlungstransport durch die Atmosphäre nicht zulässig
ist. Infolge der geringen Dichten und des starken Strahlungsfeldes
findet man in der Atmosphäre eine non-LTE-Situation, d.h.
es gibt keine wohldefinierte Temperatur und Besetzungszahlen
müssen mithilfe der statistischen Gleichungen bestimmt
werden. Diese setzen eine genaue Kenntnis des Strahlungsfeldes voraus.
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| Expansion/Wind:
Die Atmosphäre eines Wolf-Rayet-Sterns ist nicht statisch wie
bei der Sonne, sondern löst sich ständig vom Stern in Form
eines starken Windes ab. Der Wind wird infolge des Strahlungsdrucks
auf einzelne Ionen vom Stern weg
beschleunigt. Ein Beobachter irgendwo im Wind hätte den Eindruck, dass
sich alles Windplasma von ihm wegbewegt. Eine der aktuellen
Forschungsfragen ist der genaue Mechanismus des Strahlungsantriebs
des Winds (Strahlungshydrodynamik).
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| Strahlungstransport:
Aufgrund der expandierenden Atmosphäre ist es
zweckmäßig den Strahlungstransport im mitbewegten
Beobachtersystem (Co-moving frame - CMF) zu lösen.
Besonders in den äußeren Bereichen des Windes ist das
Strahlungsfeld von den Spektrallinien der Atome im Sternwind
dominiert. Deshalb müssen sehr viele Frequenzen beim
Strahlungstransport berücksichtigt werden. Die Spektrallinien
sind durch die Expansionsbewegung des Windes verbreitert,
außerdem sind die Linien infolge von (Mikro-) Turbulenz
intrinsisch verbreitert.
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| Klumpen: Der Sternwind von
WR-Sternen ist nich homogen, sondern strukturiert. Leider kann man
dies selbst mit Interferometrie nicht direkt beobachten. Stattdessen
findet man in optischen, UV- und Röntgenspektren Hinweise auf
eine klumpige Struktur. Die Beschaffenheit der Klumpen (optisch
dick/dünn) ist wichtig um die Massenverlustrate der WR-Sterne zu
bestimmen. Die Massenverlustrate ist entscheidend für
die weitere Entwicklung des Sterns, z.B. zu einer Supernova.
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