Block 1: Raum, Zeit, Geometrie ------------------------------------------ Unsere Begriffe von Raum und Zeit ändern sich zwischen 1830 und 1920 durch die Entdeckung der nichteuklidischen und Riemannschen Geometrie sowie der Relativitätstheorie. Im ersten Teil der Vorlesung betrachten wir den klassischen (Leibniz, Newton) und den modernen Raumbegriff. Wir diskutieren, inwieweit es sich bei diesem Wandel um eine “wissenschaftliche Revolution” handelt. Die Vorlesung beginnt und endet mit der Frage, ob “Wahrheit” in Physik und Mathematik eine Rolle spielt. 1. VL Di 21.04. -Inhalt: Einführung und Griechen MW: Vorsokratiker. Vom Mythos zum Logos: Demokrit und Zenon AF/UR: Der Wahrheitsbegriff und sein Wandel AF/UR: Vorlesungsüberblick -Literatur: Parmenides, Zenon, Leukippos, Demokrit Übung Do 23.4. 2. VL Di 28.04. -Inhalt: Symmetrie, Geometrie, Harmonie AF: Hilbert, Axiomatisierung der absoluten Geometrie MW: Ideologien der Mathematik: Symmetrie, Einheit (z.B. bei Galilei) -Literatur: Euklid, Galileo, Kopernikus, Kepler, Hilbert Übung Do 30.4. 3. VL Di 05.05. -Inhalt: Die Idee vom Raum AF: Nichteuklidsche Geometrie MW: Der relationale Raumbegriff von Leibniz UR: Kants apriorischer R^3 -Literatur: Jammer, Newton, Kant 4. VL Di 12.05. -Inhalt: Die Beschreibung der Raumzeit AF: Entwicklung der Inf.rechnung bei Leibniz, Newton und Euler MW: Tensoren und Differentialformen -Literatur: Leibniz, Newton, Euler, Hawking, Misner, Einstein Übung Do 14.5. Leibniz und die Folgen (Jirka) Die Raumdiskussion bei Hawking/Penrose (Fabian) 5. VL Di 19.05. (Do Himmelfahrt) -Inhalt: Wissenschaftspraxis UR: Wissenschaftliche Revolutionen nach Kuhn Alle: Wandel des Raumbegriffs -Literatur: Kuhn Block 2: Wahrscheinlichkeit und Quanten -------------------------------------------------------------- Die kinetische Gastheorie hat den Begriff der Wahrscheinlichkeit zentral in die Physik eingebracht. Die Quantentheorie nimmt ihn auf und findet sogar eine wesentliche Indeterminiertheit des Naturgeschehens. Wir diskutieren diesen Wandel und betrachten die Gedanken der Beteiligten zur Entstehung der Quantenmechanik. 1. VL Di 26.05. -Inhalt: Wahrscheinlichkeit - Die Klassiker MW: Laplace und die Folgen: Determinismus vs Indeterminismus AF: Popper über Wahrscheinlichkeit UR: Kants Wissenschaftsbegriff -Literatur: Laplace, Kant, Popper Übung Do 28.5. Wissenschaftsgeschichte bei Feyerabend (Claudia) Popper (Ramona) 2. VL Di 02.06. (Pfingstwoche) -Inhalt: Irreversibilität und Zeitpfeil - Probleme der Klassiker AF: Boltzmanns H-Theorem und Poincares Wiederkehrsatz -Literatur: Zermelo, Boltzmann, Zermelo 3. VL Di 09.06. -Inhalt: Auseinanderklaffen von Anschauung und Beschreibung - Die Moderne I MW: Hilbertraum, Pfadintegral, Messprozess, Separierbarkeit, Objektivität -Literatur: Schrödinger, Heisenberg, Feynman Übung Do 11.6. Schrödingers Katze (René) Bellsche Ungleichungen (Nadine) 4. VL Di 16.06. -Inhalt: Was ist Wirklichkeit? - Die Moderne II MW/AF: Die Bohr-Einstein-Debatte -Literatur: Einstein et al., Bohr Block 3: Logik und Semantik ----------------------------------------------------------- Mit Frege zog ein strikter Symbolismus in Logik und Mathematik. Sein Lebenswerk sah er selbst durch die Russelsche Antinomie zerstört. Hilbert verschrieb der Mathematik ein komplettes Axiomatisierungsprogramm, dem von Gödel und Tarski Grenzen gesetzt wurden. 1. VL Di 23.06. -Inhalt: Aufbruch in die Moderne MW: Axiomatisierbarkeit AF: Cantors Beweis für Überabzählbarkeit von R AF: Die Begriffsschrift: Sprache aus ->, non, =, all -Literatur: Frege Übung Do 25.6. Freges Schrift über die Arithmetik (Jan) 2. VL Di 30.06. -Inhalt: Grundlagenkrise MW/AF: Logische und sprachliche Antinomien UR: Kants Antinomie der reinen Vernunft AF: Brouwer vs Hilbert -Literatur: Hilbert, Brouwer, Bernays 3. VL Di 07.07. -Inhalt: Gödel - Tarski AF: Gödels Vollständigkeits- und Unvollständigkeitssatz Literatur: Smullyan, Gödel Übung Do 09.7. Gödels Beweis nach dem Buch von Newman und Nagel (Johannes) 4. VL Di 14.07. -Inhalt: Heutige Logik AF: Tarski 1936: man kann “wahr” nicht definieren MW/UR: Wittgenstein: Es gibt keine Metamatemathik -Literatur: Tarski, Wittgenstein ----------- VL Di 20.07. -Inhalt: Zusammenfassung und Wertung -Literatur: